Küchen­an­pas­sung

Zwei ältere Männer, die Gemüse putzen

Selbst­stän­dig­keit und Sicher­heit im All­tag

Die Küche ist für vie­le Men­schen das Herz­stück des Zuhau­ses. Doch mit zuneh­men­dem Alter oder bei kör­per­li­chen Ein­schrän­kun­gen kön­nen all­täg­li­che Abläu­fe zur Her­aus­for­de­rung wer­den. Eine ange­pass­te Küche sorgt für mehr Selbst­stän­dig­keit, Kom­fort und Sicher­heit. Dabei müs­sen nicht immer gro­ße Umbau­ten vor­ge­nom­men wer­den. Oft genü­gen geziel­te Anpas­sun­gen.

Ergo­no­mi­sche Anord­nung und Erreich­bar­keit

Eine gut orga­ni­sier­te Küche erleich­tert den All­tag erheb­lich. Häu­fig genutz­te Gegen­stän­de wie Geschirr, Lebens­mit­tel oder Küchen­ge­rä­te soll­ten in greif­ba­rer Nähe unter­ge­bracht wer­den. Hän­ge­schrän­ke kön­nen auf eine ange­neh­me Höhe ver­setzt oder mit einem Schrank­lift aus­ge­stat­tet wer­den, sodass sich Abla­ge­flä­chen auf Knopf­druck absen­ken las­sen. Alter­na­tiv bie­ten Schub­la­den mit Voll­aus­zug, aus­zieh­ba­re Kör­be und Topf­ka­rus­sells in Unter­schrän­ken eine über­sicht­li­che und leicht zugäng­li­che Auf­be­wah­rungs­lö­sung. Auch 180-Grad-Schar­nie­re an Schrank­tü­ren sor­gen für mehr Kom­fort und einen bes­se­ren Ein­blick.

Arbeits­flä­chen und Bewe­gungs­frei­heit

Eine indi­vi­du­ell ange­pass­te Arbeits­hö­he erleich­tert das Zube­rei­ten von Mahl­zei­ten erheb­lich. Beson­ders prak­tisch sind höhen­ver­stell­ba­re Arbeits­plat­ten, die sowohl im Sit­zen als auch im Ste­hen genutzt wer­den kön­nen. Für Men­schen im Roll­stuhl sind unter­fahr­ba­re Arbeits­be­rei­che essen­zi­ell. Zudem soll­te aus­rei­chend Platz zum Ran­gie­ren vor­han­den sein – min­des­tens 120 x 120 cm für Roll­stuhl­fah­ren­de idea­ler­wei­se 150 x 150 cm. Ein zusätz­li­cher Sitz­platz oder eine Steh­hil­fe kann eben­falls den Kom­fort erhö­hen.

Bar­rie­re­freie Küchen­ge­stal­tung

Eine durch­dach­te Küchen­pla­nung sorgt für kur­ze Wege und eine kom­for­ta­ble Nut­zung. Beson­ders prak­tisch ist eine über Eck ange­ord­ne­te Kom­bi­na­ti­on und Spü­le, die das Arbei­ten erleich­tert. Spü­len soll­ten flach und unter­fahr­bar sein, sodass sie auch im Sit­zen bequem genutzt wer­den kön­nen. Ein Brau­se­schlauch mit Ein­he­bel-Misch­bat­te­rie und Tem­pe­ra­tur­be­gren­zung kann zudem Ver­brü­hun­gen vor­beu­gen. Steck­do­sen und Licht­schal­ter soll­ten in einer gut erreich­ba­ren Höhe ange­bracht wer­den, damit sie auch aus dem Sit­zen leicht bedient wer­den kön­nen.

Beleuch­tung und Farb­ge­stal­tung

Eine hel­le, blend­freie Beleuch­tung ver­bes­sert die Ori­en­tie­rung und erhöht die Sicher­heit beim Arbei­ten. Neben einer guten All­ge­mein­be­leuch­tung sind geziel­te Licht­quel­len über Arbeits­flä­chen wich­tig, um Schat­ten­bil­dun­gen zu ver­mei­den. Auch die Farb­ge­stal­tung spielt eine Rol­le: Dunk­le Boden­be­lä­ge kön­nen für Men­schen mit kogni­ti­ven Ein­schrän­kun­gen bedroh­lich wir­ken und schlu­cken zudem viel Licht. Hel­le, kon­trast­rei­che Far­ben erleich­tern die Ori­en­tie­rung und sor­gen für eine freund­li­che Atmo­sphä­re.

Rutsch­fes­te und sta­bi­le Küchen­bö­den

Küchen­bö­den soll­ten nicht nur pfle­ge­leicht, son­dern auch rutsch­fest sein um Stür­ze zu ver­mie­den. Beson­ders auf glat­ten Flie­sen besteht erhöh­te Rutsch­ge­fahr wes­halb eine rutsch­hem­men­de Ober­flä­che oder ent­spre­chen­de Boden­be­lä­ge sinn­voll sind. Zusätz­lich kön­nen Halt­grif­fe an Schrän­ken anstel­le von Push-to-open Mecha­nis­men für mehr Sta­bi­li­tät sor­gen.

Eine ange­pass­te Küche bedeu­tet mehr Selbst­stän­dig­keit im All­tag. Durch eine durch­dach­te Pla­nung und geziel­te Umbau­maß­nah­men las­sen sich vie­le Hin­der­nis­se besei­ti­gen. Ob durch höhen­ver­stell­ba­re Arbeits­flä­chen oder gut erreich­ba­re Schrän­ken– mit den richi­gen Anpas­sun­ge wird die Küche zu einem kom­for­ta­blen und bar­rie­re­frei­en Raum für alle.
Bei der Wohn­be­ra­tungs­stel­le in ihrer Nähe fin­den sie qua­li­fi­zier­te Unter­stüt­zung, indi­vi­du­el­le Bera­tung zu geeig­ne­ten Maß­nah­men sowie Infor­ma­tio­nen zu Finan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten und prak­ti­scher Umset­zung.